Denkmaltour 2020

Denkmalschutztour 2020: Würzburg

Denkmalgeschütze Bauwerke der 50er Jahre standen im Fokus beim Besuch der Würzburger Altstadt.

23.07.20 –

Die ersten beiden Stationen der Denkmalschutztour Sabine Weigands in Unterfranken waren zwei Objekte aus den Nachkriegsjahren. Auf Einladung ihrer beiden Landtagskollegen Patrick Friedl und Kerstin Celina besuchte Sabine Weigand das sanierte Dienstgebäude der Würzburger Stadtpolizei und das ehemalige Mozart-Gymnasium. Bezirksrätin Christina Feiler und Kreisvorsitzende Jessica Hecht begleiteten die Gruppe.

Vor der Polizeiinspektion wurden sie empfangen von Dienststellenleiter Matthias Weber, seinem Stellvertreter Florian Koch und dem Innendienstleiter Schubert.

Die Sanierung des in den 50er Jahren errichteten Gebäudes mit dem davor liegenden Platz wurde 2017 abgeschlossen. Besonders auffallend ist die sehr schön erhaltene Fassade, die rasterartig gegliedert wurde und in kontrastierenden Farben gestaltet ist. Das Innere des Gebäudes wurde komplett entkernt, jedoch unter Beibehaltung des zeittypischen Treppenhauses mit seinen Metallgeländern. Die Dämmung wurde wegen der denkmalgeschützten Fassade innen aufgebracht, was mit einer Reduzierung von Wärmebezug und Kosten einher ging. Asbest wurde entfernt und die Legionellenproblematik beseitigt. Die Polizeibeamten verfügen jetzt zu allen Jahreszeiten über eine behagliche Arbeitsatmosphäre.

Eine Besonderheit stellt der Drahtdachstuhl dar. Anstatt massiver Balken wurde eine große Zahl filigraner Metallteile verbaut.

Insgesamt flossen 21,2 Mio € in die Renovierung - ohne Mittel des Denkmalschutzes oder kommunale Zuschüsse.

Dass das Gelände auf einem ehemaligen Kloster steht, dokumentiert ein Pavillon, der als einziges Relikt die Bombardierung kurz vor Ende des 2. Weltkriegs überstanden hat. Er ist heute Bestandteil einer Image-Ausstellung zum Wirken der Würzburger Polizei.

Auch das Mozart-Gymnasium, das auf dem Gelände der ehemaligen Mast-Schule entstand, war ein Wiederaufbauprojekt der Nachkriegsjahre. Dort wurden die Besucher aus dem Landtag empfangen von Michael Altrock vom städtischen Bauamt/Fachabteilung Hochbau und Grischa Büttner, der das beauftragte Planungsbüro vertrat.

Im Nord- und Westteil ist die Sanierung bereits in vollem Gange. Dieser Gebäudeteil wurde in Erbpacht an eine regionale Bank abgegeben, die hier Gewerbeflächen und Wohnungen, davon 30 % sozial gebunden, entwickelt. Dafür hat sich die Grüne Stadtratsfraktion eingesetzt, ebenso wie für den Erhalt des alten Baumbestands im Innenhof.

Der Hauptteil des Komplexes, der sogenannte Hufeisentrakt, bleibt in Besitz der Stadt; hier sollen einmal die Hochschule für Musik und die städtische Sing- und Musikschule einziehen. So wird Kontinuität geschaffen, denn das Mozart-Gymnasium hatte ebenfalls eine musische Ausrichtung. Ein Teil des Trakts verbleibt in städtischem Besitz und kann zukünftig für Veranstaltungen genutzt werden.

Die Kunst am Bau, typisch für die Nachkriegsjahre, bleibt erhalten. Alle relevanten Objekte wurden gesichert und verschalt. Aufgrund der denkmalgeschützten Fassade muss auch hier die Dämmung innen angebracht werden. Da das Dach ebenfalls aus einem Drahtdachstuhl besteht, muss die Dämmung in die Decke verlegt werden. Der Planer ist sich sicher, dass der Standard „KfW-Effizienzhaus 100“ erreicht wird, was bei denkmalgeschützten Gebäuden selten der Fall ist.

Bei der Stadt kalkuliert man mit Kosten in Höhe von 16,5 Mio € aus und geht in Vorleistung. Mittel aus der Städtebauförderung und aus dem E-Fond des Denkmalschutzes wurden in Aussicht gestellt. Über die Höhe ist noch nichts bekannt.

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