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19.08.19 –
Unterschiedlicher hätten die beiden Häuser nicht sein können, die der Grüne Abenberger Ortsverein für den Besuch von Dr. Sabine Weigand, Sprecherin für Denkmalschutz der Grünen Landtagsfraktion, ausgesucht hatte.
Das Haus von Klaus und Dana Wechsler ist direkt an die Burgkapelle angebaut und erfüllt vermutlich alle Kriterien, um als „tiny house“ bezeichnet zu werden. Der Hausherr berichtete von den Anstrengungen rund um die Sanierung, die ihn manchmal ans Ende seiner Kräfte gebracht haben. Er wollte ausschließlich auf ökologische Baustoffe zurückgreifen und schilderte mit großer Begeisterung seine Erfahrungen, auch in Zusammenarbeit mit den beteiligten Handwerkern. Es gelang trotz räumlicher Enge und einer heiklen Anfahrtssituation mittels Kreativität, Ideenreichtum und viel Liebe zum Detail, das Haus in ein echtes Schmuckstück zu verwandeln.
Die lebendigen Schilderungen versetzten sowohl Sabine Weigand, wie auch die beiden Besucher aus dem Landesamt für Denkmalpflege, Referatsleiter Dr. Markus Weis und Referentin Johanna Geib in Entzücken.
Ganz anders war die Situation in Dürrenmungenau, wo die die Besuchergruppe vom Schlossherrn Hans Ludwig Körner, seiner Gattin und seiner Mutter empfangen wurden. Das stattliche Anwesen umfasst nicht nur das Wasserschloss, sondern auch eine Reihe von Wirtschaftsgebäuden und einen Park. Körner berichtete, dass das Leben im Schloss weit weniger angenehm ist, als man gemeinhin annehmen möchte. Insbesondere das Fehlen einer zeitgemäßen Heizung macht den drei Generationen der Familie das Leben in der kalten Jahreszeit beschwerlich. Ein Weihnachts- und ein Gartenmarkt sowie die Vermietung eines renovierten Wirtschaftsgebäudes sorgt für ein finanzielles Zubrot, das den Erhalt der Schlossanlage ermöglicht. Kulturelle Angebote, Lesungen, Konzerte oder Theater, trafen trotz des malerischen Ambientes leider nicht den Geschmack der Bevölkerung und werden nur noch selten durchgeführt.
Das Ziel des Schlossherrn ist es, das Gebäude in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen, so dass sich auch die nächste Generation guten Gewissens auf ein Leben im Denkmal einlassen kann.
Zutreffend für beide Häuser das Fazit von Sabine Weigand: „Alte Häuser haben eine Seele und sie benötigen Bewohner mit einer Seele.“
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