Tour 2023: Kloster Plankstetten

21.04.23 –

Den Auftakt der Denkmalschutztour 2023 bildete ein Besuch in der Benediktinerabtei Plankstetten in der Gemeinde Berching auf Einladung von Nicole Brock, die bei der Landtagswahl im Stimmkreis Neumarkt kandidiert.

Zum Ortstermin kamen Abt Beda Maria Sonnenberg, der stellvertretende Landrat Stefan Haas, Bürgermeister Ludwig Eisenreich, Thomas Gruber als Vertreter der Unteren Denkmalschutzbehörde und Kerstin Weiß als neue Gebietsreferentin des Landesamts für Denkmalpflege, Architekt Stefan Lerzer (Neumarkt) sowie Grünen-Bezirksrätin Gabriele Bayer.

Im Klosterkomplex laufen praktisch permanent Sanierungsarbeiten an unterschiedlichen Stellen. Auf einem Rundgang durch den Komplex schilderten Abt und Architekt an unterschiedlichen stellen die Herausforderungen, die mit den Arbeiten einhergehen. So wurde im Bereich der Fundamente die „schöne Mauer“ aus dem 11. Jahrhundert begutachtet, die in Teilen freigelegt wurde. Der Anbau eines Flügels aus den 60er Jahren, der den Innenhof teilt, „kommt irgendwann wieder raus“, so Architekt Lerzer.

Besonders interessant, insbesondere mit Blick auf energetische Sanierungen, die die Novellierung des Denkmalschutzgesetzes bringen soll, war, dass eine Auf-Dach-Dämmung genehmigt wurde. Die damit einhergehende Anhebung des Dachstuhls war aus denkmalfachlicher Sicht kein Problem. Im Außenbereich gibt es Versuche zur Dämmung der Wand mit 6 – 8 cm starken Silikatplatten und Dämmputzen, die im Anschluss natürlich wieder die typische Bemalung erhalten müssen.

Eine besondere Gefährdung besteht durch das Abrutschen des Hangschutts im Westen der Anlage. Hier wurde unterirdisch ein langgestrecktes Gebäude aus Beton errichtet, um das Rutschen abzufangen. Die Obergeschoss wurden in Holz-Stroh-Wänden errichtet (insgesamt 65 cm stark, mit einem 34 cm Strohkern) und innenseitig mit einem Lehmputz versehen. Das Holz stammt aus den klostereigenen Wäldern, auch für die Böden und Decken. Das Ergebnis ist ein angenehmes Raumklima und sehr wenig Wärmebedarf. Ergänzend wurde versucht, mit baulichen Maßnahmen das Rutschen des Hangmaterials einzudämmen. Die Maßnahme wurde mit dem bayerischen Klimaschutzpreis honoriert. Im Gegensatz zum Freistaat erkannte der Bund hier einen Förderbedarf an, da dieser Neubau den Erhalt der kompletten Klosteranlage sichert.

Ein Ende von Baumaßnahmen ist nicht absehbar, aber bei der Größe der Anlage auch nachvollziehbar. Die Wirtschaftskraft des Klosters und seiner Liegenschaften richtet sich aus am Erhalt der baulichen Anlagen, aber es wird weiterhin einen enormer Förderbedarf geben. „Es ist bedauerlich, dass über einen langen Zeitraum der Denkmalschutz kaputt gespart wurde“, bedauerte Sabine Weigand. „Meine Anträge zur signifikanten Erhöhung der Fördertöpfe werden von den Koalitionsparteien in schöner Regelmäßigkeit abgelehnt. Aber mir ist nicht bange um die Zukunft des Klosters, weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass hier über die unterschiedlichen Ebenen zielorientiert und kreativ zusammengearbeitet wird.“

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