Tour 2021, Tag 12 - Bamberg

Die Gärtnerstadt als Teil des UNESCO-Welterbes und die Mikwe in der Innenstadt als Zeichen jüdischen Lebens standen im Mittelpunkt des Besuchs in Bamberg.

29.07.21 –

Das UNESCO-Welterbe Bamberg stand im Mittelpunkt des ersten Termins in Bamberg. In der Gärtnerstadt wurde Sabine Weigand und ihr Team erwartet von MdL-Kollegin Ursula Sowa und Stadtheimatpflegerin Eißing.

Eißing führte die Besuchergruppe durch das Gärtner- & Häckermuseum und erklärte die Besonderheiten der Bamberger Gärtenkultur und die Lebens- und Wirtschaftsweise der Gärtnerfamilien. Seit Jahrhunderten werden in diesem Areal unterschiedlichste Gemüsesorten, Salate und als Sonderkultur Süßholz angebaut.

Aufgrund mehrerer Faktoren besteht die Gefahr, dass dieses kulturelle Erbe in Gefahr gerät.

Baumaßnahmen in der Umgebung führten zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels, so dass die Brunnen der Gärtner trockenfallen. Es könnten die Brunnen für viel Geld tiefer gebohrt werden oder, was derzeit der Fall ist, es wird Trinkwasser verwendet, das bezahlt werden muss. Derzeit ist dafür der volle Preis an die Stadtwerke zu bezahlen, was die Gärtner verärgert. Anderseits, so Eißing, „schaffen die Gärtner es nicht, sich zu organisieren und mit einer Stimme zu sprechen.“

Ein weiterer Faktor ist der Bau einer Güterverkehrsstrecke der Deutschen Bahn AG. Es werden Flächen der Gärtner beansprucht, die auch entschädigt werden sollen durch andere Flächen. Allerdings nimmt die Bahn keinerlei Rücksicht auf Bodenbeschaffenheit, Fruchtbarkeit und Eignung der Böden für den Gemüseanbau. Außerdem fehlt die Sensibilität für die Bedürfnisse der Gärtner beim Betrieb der Baustelle durch die Bahn. So sind die Zufahrtsmöglichkeiten zu den Feldern und Beeten eingeschränkt und die zu erwartende Staubentwicklung macht einen Teil der Ernte, insbesondere Salate, unverkäuflich.

Beklagt wird von Seiten der Gärtner, dass sie grundsätzlich wenig Unterstützung erhalten.

Ein weiteres Ziel war die Mikwe in der Innenstadt. Im Sanierungsgebiet „An der Stadtmauer“ wurde dieses Zeugnis jüdischen Lebens in Bamberg gefunden. Über den Umgang wurde lange diskutiert, aber letztendlich wurde eine gute Lösung gefunden. Mittel der Städtebauförderung sowie der Sparkasse Bamberg, die auch Bauherr war, ermöglichten es, den Einstiegsbereich der Mikwe im Original zu präsentieren, die eigentliche Größe wird mit Markierungen erahnbar. Ein kreativer Film erklärt jüdisches Leben in Bamberg und die sprituelle Funktion der Mikwe – insgesamt eine gelungene Lösung.

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Denkmalschutz | Denkmalschutztour 2021

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