Grün packt an - in der "Hoppetosse"

Staatsregierung gefährdet mit Sparkonzepten wie der „Experimentierklausel“ die Qualität der frühkindlichen Bildung

21.11.22 –

Im Rahmen der Aktion der Grünen Landtagsfraktion „Yes, we care! Grün packt an in sozialen Berufen“ absolvierte die Landtagsabgeordnete Dr. Sabine Weigand ein „Praktikum“  in der Johanniter-Kindertagesstätte „Hoppetosse“ in Schwabach – Weigand stellt klar: „Mit weiteren Sparkonzepten wie der von der Staatsregierung eingeführten „Experimentierklausel“ gefährden wir die Qualität der frühkindlichen Bildung“

Erzieher*innen und Kinderpfleger*innen tragen enorm hohe Verantwortung. Wir vertrauen ihnen das Kostbarste an, was wir haben: unsere Kinder. Was leisten Sie? Wie schaffen sie es, jeden Tag viele kleine Rabauken gut ins Leben zu begleiten? Das wollte die Grüne Landtagsabgeordnete Dr. Sabine Weigand wissen und verbrachte deshalb einen Vormittag in der Johanniter-Kindertagesstätte „Hoppetosse“ in Schwabach.

Die Kita arbeitet in einem Bungalowbau mit herrlich großem Garten, und darin zeigt sich schon sehr anschaulich ein wichtiger Aspekt des pädagogischen Konzepts: Die Mädchen und Jungen sollen die Natur erfahren und kennenlernen. Hier gibt es Hochbeete, einen Naschgarten, Obstbäume, ein Kartoffel-Minibeet und Kürbispflanzen.

An Naturwissenschaften heranführen

Drinnen erklären Wandtafeln den zweiten großen Teil des Konzepts: Natur-Wissenschaften. Nadine Neumann, Leiterin der Einrichtung, erklärt, wie es klappt, Kinder spielerisch an das Thema heranzuführen. Man merkt, dass sie für ihren Beruf brennt – das gleiche gilt für ihre Mitarbeiterinnen und eine ehrenamtliche Kraft, die sich mit Herzblut den Kleinen widmen.

An dem Besuchstag von Sabine Weigand geht es aber gerade nicht um Natur/Wissenschaften, sondern um die Vorbereitung des Laternenzugs an St. Martin. „Ich konnte mit den beiden Kindergruppen von je 25 Kindern Martinslieder üben und sie auf der Gitarre begleiten, das machte mir große Freude, da ich ja selber mit Begeisterung singe“, sagt Sabine Weigand. „Und ich durfte miterleben, wie die Kleinen begeistert lernen, dass Teilen etwas Schönes ist. Das Martinsspiel der Vorschulgruppe ist wirklich toll und ich ließ mich gerne von der Begeisterung der Kleinen anstecken.“

Viel Vertrauen und Geborgenheit

Es war deutlich zu spüren, dass in der Einrichtung ein wunderbarer Geist des Vertrauens und der Geborgenheit herrscht, die Kinder fühlen sich aufgehoben. „Am liebsten hätte ich mitgemacht, als sie kurz vor dem Mittagessen – Vegetarisches vom Bio-Caterer - ihre Dreckhosen anzogen und in den Garten stürmten!“

Und die Erzieherinnen? Sie erzählten von der Liebe zu ihrer Arbeit, aber auch von den Nöten: Personalmangel, zu wenig Geld vom Staat, auch mangelnde Wertschätzung. Denn sie sind bestens ausgebildete Fachkräfte, fünf Jahre dauert die Ausbildung, und was sie tun, ist pädagogisch hochwertig.

Sabine Weigand macht deutlich: „Wir reden hier von frühkindlicher Bildung. Unsere Erzieher*innen sind wichtige Bezugspersonen für die Kleinen und leisten einen großen Beitrag dazu, dass die Kinder sicher und selbstbewusst werden, gut ins Leben finden, in Schule und Gesellschaft. Sie wünschen mehr finanzielle Förderung für das Einbinden ehrenamtlicher Kräfte und bessere Personalschlüssel. Hier muss in Bayern endlich etwas passieren!“

Menschen in sozialen Berufen, so wie die Erzieherinnen, sind für Sabine Weigand das „Rückgrat unserer Gesellschaft“. Sie seien unverzichtbar für den sozialen Zusammenhalt und letztlich das Funktionieren unserer Gesellschaft.

Hoher Frauenanteil, schlechte Bezahlung

„Zudem ist es kein Geheimnis, dass vor allem Frauen in sozialen Berufen arbeiten, ihr Anteil beträgt 75 Prozent. Und dass dieser Dienst am Menschen überwiegend schlechter bezahlt ist als der Dienst an Maschinen, am Computer, etc. Das wollen wir Grüne ändern: Wir wollen die Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen verbessern und Care-Arbeit solidarischer und zukunftsfähig organisieren – und finanzieren“, stellt Weigand fest.

Für die Grüne Landtagsabgeordnete ist die von der Staatsregierung eingeführte „Experimentierklausel“, mit der Kitas Einstiegsgruppen anbieten können, die nicht von ausgebildetem Personal betreut werden, ganz klar keine Lösung für den Fachkräftemangel bei den Erzieher*innen. „Im Gegenteil. Diese Klausel befördert das Vorurteil, Erzieher*in könne jede*r und sie würdigt nicht die lange und gute Ausbildung. Kinderpädagogik ist ein komplexes Thema und nichts, was man „einfach so“ beherrscht.“

Assistenzkräfte seien hilfreich als Unterstützung, aber reine Assistenzkraftgruppen, das geht für Sabine Weigand gar nicht. „Das gefährdet die Qualität der Betreuung und das haben unsere Kinder nicht verdient!“

Sabine Weigand verließ nach ihrem „Praktikum“ mit größtem Respekt die Kita „Hoppetosse“. In der das Personal täglich mit großer Fachkompetenz dafür sorgt, dass es den Kleinsten gut geht, dass sie gut aufs Leben vorbereitet werden und zu glücklichen Großen heranwachsen können.

 

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