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21.07.22 –
Pressemitteilung - Grüne Landtagsabgeordnete Dr. Sabine Weigand: „Bauen für die Mülltonne konnte nie eine echte Option sein.“
Sabine Weigand ist denkmalpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion und Mitglied des Bayerischen Landesdenkmalrats. „Ich begrüße ausdrücklich, dass der Landesdenkmalrat einen Rückbau der Übergangsspielstätte für das Nürnberger Musiktheater im Innenhof der Kongresshalle nicht zur Bedingung gemacht hat, denn ein Gebäude nach kurzer Frist wieder abzureißen, ist nicht nachhaltig, sondern blanke Verschwendung grauer Energie. Das ist heute niemandem mehr zu vermitteln. Und Millionen Euro an Steuergeldern auszugeben für einen Bau, der keine 15 Jahre stehen soll, das würde niemand nachvollziehen können. Bauen für die Mülltonne konnte also nie eine echte Option sein.“
Wenn überhaupt, dann müsse diese Entscheidung über die Zukunft des Interimsbaus dann getroffen werden, wenn das Musiktheater wieder in das Opernhaus zurückgezogen ist. Nach der aktuellen Zustimmung des Nürnberger Stadtrats zu dem Bau eines Interims auf der nordwestlichen Innenseite der Kongresshalle gelte es jetzt, eine „gute und denkmalgerechte bauliche Lösung in engster Absprache mit den Denkmalbehörden zu finden“, fordert Weigand.
Der Landesdenkmalrat hat in Bayern eine wichtige beratende Funktion. Er machte den Weg frei für eine bauliche Lösung in der unter Denkmalschutz stehenden Kongresshalle, indem er der „teilweisen Bebauung des Innenhofs der Kongresshalle Nürnberg für das Nürnberger Musiktheater unter der Bedingung“ zustimmt, „dass es sich um einen komplett reversiblen Interimsbau handelt, der auch allen weiteren Forderungen des Denkmalschutzes insbesondere in gestalterischer Hinsicht gerecht wird.“
Reversibilität bedeutet aber keineswegs eine Aufforderung zum tatsächlichen Abriss. Sabine Weigand: „Das ist eine gute und richtige Entscheidung, die zum einen dem Nürnberger Musiktheater hilft und zum anderen die Chance bietet, im Umgang mit dem baulichen Erbe der Nationalsozialisten neue Perspektiven und Blickwinkel zu entwickeln. Was mit Günther Domenigs Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände als revolutionärer Schritt begann, muss jetzt visionär weiterentwickelt werden. Das ist eine große Chance. Erinnerungskultur darf, ja muss, immer wieder neu gedacht und fortgeschrieben werden.“
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