Denkmalschutztour 2022 - Würzburg

25.07.22 –

Auf Einladung des Landtagskollegen Patrick Friedl besuchte Sabine Weigand die Stadt Würzburg, wo drei Stationen auf dem Programm standen. Begleitet wurde die Besuchergruppe von Landtagskollegin Kerstin Celina, dem 2. Bürgermeister Martin Heilig und Baureferent Benjamin Schneider. 

Bereits vor zwei Jahren hatte Weigand das Areal des ehemaligen Mozart-Gymnasiums in Augenschein genommen. Ein Teil der umfassenden Sanierung des gesamten 50er Jahre-Ensembles ist inzwischen abgeschlossen. Joachim Erhard, stellvertretender Vorstandssprecher der VR-Bank, beschrieb die Baumaßnahmen, die in Zusammenarbeit mit der Stadt und den Denkmalschutzbehörden ausgeführt wurden. Die Fassade stimmt in Farbe und Dekor mit der ursprünglichen Fassade überein. Die Fenster sind hinsichtlich Schall- und Wärmeschutz optimiert, aber auch hier blieb der Stil der Bauzeit erhalten. 

Ähnlich verhält es sich im Innenbereich. Die Wandbilder („Kunst am Bau“) wurden gut konserviert und auch der Charakter einer Schule ist weiterhin erkennbar. Die Klassenzimmer werden jetzt von Arbeitsgruppen genutzt. Pfiffig ist die Nutzung der Flure mit Druckerstationen oder Sitzecken für Gespräche im kleinen Kreis, die keine Monotonie aufkommen lassen. 

„Leider“, so Erhard, „wird die Nutzung von Photovoltaik auf unseren Dächern derzeit nicht gestattet. Wir würden sehr gerne unsere eigene Energie erzeugen, aber – so die Begründung – im Ensemblebereich der Würzburger Altstadt sei das nicht möglich, weil man die Anlage von der Festung aus sehen könne und dies störend sei.“ 

Sabine Weigand konnte von den neuesten Entwicklungen im Denkmalschutz berichten. Es wurde bereits ein Paradigmenwechsel angekündigt. So soll in naher Zukunft die Nutzung von PV auf denkmalgeschützten Gebäuden und in Ensembles grundsätzlich ermöglicht werden. „Im Ministerium und im Landesamt hat man – endlich – erkannt, dass es auch Besitzern denkmalgeschützter Gebäude ermöglicht werden muss, selbst klimaneutral Energie zu produzieren.“ Sie bat Herrn Erhard noch um etwas Geduld, bis alles schriftlich im Gesetz oder in Ausführungsvorgaben fixiert ist. Dann sollte es auch mit PV auf den Dachflächen der VR-Bank klappen.

Ebenfalls zum zweiten Mal besuchte Sabine Weigand den Hofgarten der Residenz. In Begleitung von Gerhard Weiler, Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg, seines Stellvertreters Herrn Pechtold und dem Vizepräsidenten der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Jochen Holdmann informierten sich die drei Abgeordneten über die Problematik der Wasserknappheit im Raum Würzburg. Hier wurde von einer dramatischen Situation gesprochen. Rasenflächen und Bäume werden in der Regel nicht bewässert, weil die dafür erforderlichen Wassermengen überhaupt nicht verfügbar sind. Die attraktiven Blumenbeete werden in einem festgelegten Rhythmus bewässert, jedoch nicht täglich. Das naheliegende Auffangen der Niederschläge in Zisternen funktioniert ebenfalls nicht - die Dachdeckung enthält Blei und weitere Metalle, was die Verwendung zur Bewässerung unmöglich macht. Der Klimawandel stellt den Betrieb vor erhebliche Probleme. 

Die letzte Station in Würzburg war die im letzten Jahr bei Gartenbauarbeiten wiederentdeckte Mainlände nördlich der Alten Mainbrücke. Der Leiter des Gartenbauamtes Dr. Helge Grob berichtete vom Fund der Mainlände, deren Existenz zwar bekannt war, nicht jedoch der exakte Platz. Zu der Anlage gehört auch ein kleiner Pavillon, der sehr repräsentativ gestaltet war. Die Funktion dieses Baus ist aufgrund des Fundes neu zu bewerten. 

Die gesamte Anlage wurde umgehend unter Denkmalschutz gestellt. Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, das den Zugang für die Bevölkerung ermöglicht. Die Verkehrssituation mit einer stark befahrenen, engen Straße erschwert die Ergebnisfindung. Ein Fingerzeig könnte ein Foto aus der Vergangenheit sein, das eine breite Uferpromenade mit flanierenden Spaziergängern zeigt.

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