Was ist klein, blond und humpelt auf einem Bein durch alte Keller und historische Gemäuer? Das bin ich, Sprecherin für Denkmalschutz der Grünen Landtagsfraktion, die sich auch von einem frisch operierten Zeh nicht aufhalten lässt. Gute drei Wochen bin ich mit meinem Team im Sommer durch alle Regierungsbezirke gefahren und habe mir bei fast 20 Ortsterminen die unterschiedlichsten Herausforderungen und Positivbeispiele zeigen lassen. Auf Einladung der örtlichen Grünen habe ich mit politischen Entscheidern, Vereinen und denkmalfachlichen Experten sowohl ganze Innenstädte oder Dörfer, wie auch einzelnen Gebäude begangen und deren Geschichte und Zukunft erörtert.

So war ich beispielsweise in Kemnath, wo die Stadt ein verfallenes Denkmal im Zentrum, das so genannte Lenzbräu, zu einem Familien- und Bürgerzentrum mit Bibliothek und öffentlicher Nutzung umbauen wird. In Rothenburg besichtigte ich das neu sanierte Spital, ein eindrucksvolles Beispiel für eine denkmalgerechte Sanierung mit Umnutzung zu einem Schülerwohnheim und das erste Projekt der Stiftung Kulturerbe Bayern. In Schongau veranstaltete ich eine muntere Podiumsdiskussion, bei der sogar das Zitat fiel: „Nichts ist ökologischer als ein Denkmal“. Zum Abschluss der Tour 2019 gab es eine Führung durch den Englischen Garten in München, eines der beeindruckendsten Gartendenkmäler Bayerns mitten in der Stadt, und eine Podiumsdiskussion im Maximilianeum mit hochkarätigen Gästen.

Ergebnis: Denkmäler gibt es überall und fast immer spielen sie eine wichtige Rolle für die Menschen vor Ort. Sei es, weil die Gebäude im Ortskern verfallen und ein Schandfleck für den ganzen Ort sind, oder weil sie einem Ort die Chance bieten einem besonderen Vorhaben den richtigen Rahmen zu geben. Und alle waren sich einig, das war sicher nicht die letzte Tour.