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11.05.21 –
Malerisch gelegen, oberhalb vom Großen Alpsee, liegt die „Alte Schule Bühl“ in Immenstadt auf dem Kirchbichl. Das unter Denkmalschutz stehende Schulhaus steht seit Jahrzehnten leer und eine Gruppe von Bürger*innen wollte den drohenden Abriss nicht hinnehmen. Gemeinsam entstand die Idee zum Erwerb und Erhalt des Denkmals. „Ein Baudenkmal ist immer identitätsstiftend, gibt den Bürger*innen Halt in ihrem Dasein,“ befürwortet Frau Dr. Sabine Weigand, denkmalpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, den notwendige Rettung des Gebäudes aus dem Jahr 1865.
Hierfür wurde eigenes eine Genossenschaft gegründet, die derzeit ein Nutzungskonzept für die einzelnen Gebäudeteile erarbeitet und mit Handwerkern, Gastronomen und Vereinen im Gespräch ist. Angedacht sind ein Café mit Blick über den Alpsee, ein Multifunktionsraum, der für Hochzeiten, Vereinsfeiern, Taufen, Geburtstage oder sonstige Veranstaltungen gebucht werden kann, Büroräumlichkeiten für Start-Ups, Co-Working und Manufakturen für lokale Kunsthandwerker*innen. Geplant ist, spätestens zu Beginn des nächsten Jahres die Sanierungsarbeiten in behutsamen Schritten abschnittsweise durchzuführen. Bis dahin wird das Denkmal gesichert, aus denkmalpflegerischer Sicht erhaltenswerte Strukturen und Schäden ermittelt sowie ein bauliches Gesamtkonzept entworfen. „Professionell beraten werden wir von Heimatunternehmen Bayern, einer vom bayrischen Staatsministerium ins Leben gerufene Initiative, die kreative und unternehmerische Menschen fördert, ihre Heimat mitzugestalten und dabei Mitverantwortung für die gemeinsame Umwelt zu übernehmen“, ist es Susan Funk, Vorstand und Sprecherin der Genossenschaft wichtig zu betonen, denn ohne ein großes Netzwerk an fachkundigen Menschen vor Ort und Beratung von außen, sei so ein Projekt nicht zu stemmen.
„Ich bin begeistert von dem großen Engagement der Ehrenamtlichen, die das Projekt mit viel Fachkenntnis und Herzblut begleiten“, so Landtagsvizepräsident Thomas Gehring, der selbst in einem Haus mit Geschichte wohnt.
Beim Ortstermin waren neben dem Landtagsvizepräsidenten, Susan Funk, Guido Böck und Max Kirchmann vom Vorstandsteam der Genossenschaft, zwei Aufsichtsrät*innen und Bürgermeister Nico Sentner anwesend. Von städtischer Seite könne er das Projekt leider nicht finanziell unterstützen, ist aber ansonsten bereit, die Genossenschaft städtebaulich bei der Sanierung wohlwollend zu begleiten. Auch von Seiten des Denkmalschutzes ist man froh darüber, dass sich mit der Genossenschaft ein neuer Besitzer gefunden hat, der das alte Schulhaus in seiner Substanz erhalten wird. „Früher schon diente das Schulhaus einem sozialen Zweck, nun geht man gemeinschaftlich den Erhalt an und will nach der Sanierung dort auch den Einheimischen wieder Raum geben,“ freute sich Christina Mader, Aufsichtsrätin und Genossin der Alte Schule Bühl eG. Der Rundgang durch das Schulhaus ließ erahnen, welch Schmuckstück hier eigentlich schlummert.
„Wir gratulieren der Kommune zu dieser außergewöhnlichen Initiative, die mit viel Engagement, Idealismus und Herzblut an dem Projekt hängt, die notwendigen Gelder akquiriert und die Einheimischen mit ins Boot holt, um einen neuen Ort der Gemeinschaft zu schaffen“, resümierte Sabine Weigand am Ende des Ortstermins. Bislang bereue auch noch keine Kommune die Sanierung von denkmalgeschützten Häusern, sondern am Ende sei man sogar immer stolz darauf, Baugeschichtliches und Identitätsstiftendes erhalten zu haben.
Mehr Bilder und Informationen zur Genossenschaft und der Schule unter https://alteschulebuehl.wordpress.com/ oder https://www.facebook.com/alte.schule.buehl/.
Zeitungsbericht zum Ortstermin
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