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20.03.19 –
Pressemitteilung:
Der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag hat am 20. März eine Petition des Passauer Vereins FORUM behandelt. Diese setzt sich für den Erhalt des denkmalgeschützten Hauses in der Linzer Straße 2 ein. Einen Antrag auf Abriss hat der neue Eigentümer bereits bei der Stadt Passau gestellt. Im Ausschuss wurde nun entschieden, dass zunächst eine weitere bauliche Untersuchung durch den Denkmalschutz stattfinden muss. Diese soll durch eine Bewertung der Schadenslage endgültige Erkenntnisse über den baulichen Zustand des Hauses liefern. Nur wenn bei einer Sanierung genügend alte Bausubstanz erhalten werden kann, liegt ein Erhalt des Gebäudes noch im Bereich des Möglichen. "Es freut mich, dass der Wissenschaftsausschuss des Landtags die Bedeutung des Denkmals so hoch einschätzt, dass noch einmal alle Möglichkeiten untersucht werden." erklärt der grüne Abgeordnete Toni Schuberl.
„Vor dem Hintergrund, dass über Jahrzehnte kein Bauunterhalt stattgefunden hat, stellt sich die Frage: Wo war in all den Jahren die Untere Denkmalschutzbehörde?“, so Dr. Sabine Weigand, Sprecherin der Grünen Fraktion für Denkmalschutz und Mitglied im Landesdenkmalrat. „Seit zehn Jahren weist der Verein FORUM immer wieder auf den massiven Verfall hin. Es wäre die Pflicht der Behörde gewesen, hier aktiv zu werden. Auch die Stadt Passau hatte den Schutz des jahrhundertealten Hauses als Bestandteil des bekannten „Malerwinkels“ am Rande der Altstadt offenbar nicht im Blick. Hätten bauliche Maßnahmen rechtzeitig stattgefunden, wäre der Zustand des Gebäudes jetzt nicht so ruinös, dass Passau dieses Kleinod möglicherweise verliert“, erläutert Weigand die Situation.
Ob im Falle eines Abrisses ein Neubau mit denselben Baulinien, derselben Geschossigkeit, derselben Kubatur und ähnlichen Materialien erfolgen wird, ist nicht gesichert. Es besteht die Gefahr, dass der Malerwinkel durch einen unsensiblen Neubau optisch zerstört wird. Eine Gestaltungssatzung, wie sie in anderen Kommunen längst existiert, wäre hilfreich gewesen, dies zu verhindern. „Höchste Zeit, das Passau sich darum kümmert“, stellt Weigand fest. „Der ideelle Wert von Baudenkmälern darf von den Kommunen nicht unterschätzt werden. Denn sie prägen das unverwechselbare Gesicht unserer Dörfer und Städte.“
Besonders verärgert zeigte sich Schuberl, dass so viele bedeutende Denkmäler der Stadt Passau vom Landesamt für Denkmalschutz aus der Denkmalliste gestrichen worden waren. "Das ist die Grundlage für viele Zerstörungen, die man hätte verhindern können." schimpft Schuberl. Wäre der Malerwinkel nicht aus dem Ensemble-Schutz gestrichten worden, hätten wir eine ganz andere Handhabung bei einem Neubau, falls er kommt."
Weitere Berichterstattung:
http://www.buergerblick.de/nachrichten/denkmal-frevel-am-linzer-tor-vorerst-gestoppt-a-0000046424.html
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