AzP „PV im Denkmal“

11.05.22 –

Anfrage der Abgeordneten Dr. Sabine Weigand, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
zum Plenum vom 11. Mai 2022


PV im Denkmalschutz


Ich frage die Staatsregierung:
Vor dem Hintergrund, dass der MDR Sachsen am 18. April 2022 auf seiner Homepage schrieb, dass die dortige Schlösserverwaltung an Lösungen für mehr nachhaltige Energien (PV, Kraft-Wärme-Kopplung, usw.) arbeitet frage ich die Staatsregierung, ob es eine ähnliche Initiative der Bayerischen Schlösserverwaltung gibt, wie viele bestehende Solaranlagen gibt es aktuell in ihrem Zuständigkeitsbereich (Standort, Daten, Errichtungsdatum) und hat die Bayerische Schlösserverwaltung Pläne, die Menge an Anlagen zu erhö- hen, um positive, denkmalverträgliche Beispiele für andere Denkmalbesitze- rinnen zu generieren (bsplsw. durch rote Module, PV auf Nebengebäuden, integrierte Anlagen)?


Antwort des Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat:
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (Schlösserverwaltung) verfolgt verschiedene Wege, den Verbrauch fossiler Energien zu reduzieren.
Ein einfacher Weg ist der der Energieeinsparung, etwa durch geringere Be- heizung der zahlreichen Schauräume in den Schlossmuseen. Bei allen Bau- maßnahmen der Schlösserverwaltung wird aber stets auch der Einsatz nachhaltiger Energieträger in Betracht gezogen.
So werden beispielsweise bereits Hackschnitzelheizungen auf Herrenchiem- see, in Linderhof und in der Verwaltung des Englischen Gartens in München überwiegend mit eigenem Holzschnitt betrieben. Im Bereich des Schloss- parks Nymphenburg ist derzeit eine weitere Anlage in Planung. Auf Herren- chiemsee wird ferner eine Wärmepumpe mit Erdwärmenutzung und eine weitere mit Seewassernutzung, in Nymphenburg eine Wärmepumpe mit Grundwassernutzung und auf der Roseninsel im Starnberger See eine Wär- mepumpe mit Erdwärmenutzung betrieben. Auch Pelletheizungen sowie BHKW / Kraftwärmekopplung sind im Bereich der Schlossanlage Nymphen- burg in Betrieb bzw. auf Herrenchiemsee in Planung.
Einem Einbau von Photovoltaik(PV)-Anlagen bei den Objekten der Schlös- serverwaltung stehen häufig Belange des Denkmalschutzes entgegen. Hier sind stets Einzelfallentscheidungen unter Berücksichtigung der Gegebenhei- ten des jeweiligen Denkmals zu treffen, wobei eine Nutzung eher für Neben- gebäude in Betracht kommt. Eine PV-Anlage mit Stromspeicher wurde etwa bereits vor einigen Jahren auf dem Dach des als Neubau errichteten Be- triebshofs in Coburg – Rosenau errichtet, da diese dort keine störende Wirkung auf das Denkmal entfaltet. Eine weitere PV-Anlage für eine neu zu er- richtende Lager- und Betriebshalle auf Herrenchiemsee befindet sich derzeit in Planung (geplanter Baubeginn im Herbst 2022). Auf diesem Nebenge- bäude sollen rote Module in die Dachfläche integriert werden, wodurch keine zusätzliche Dachdeckung erforderlich sein wird. Weitere geeignete Standorte sind im Bereich der Schlossanlage Nymphenburg und im Schlossgarten Dachau ebenfalls auf Nebengebäuden vorgesehen. Im Zuge anstehender Baumaßnahmen werden sukzessive weitere Standorte folgen.
 

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