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30.06.21 –
Am dritten Tag der Denkmaltour führte uns unser Weg in den kleinen Ort Sulzbürg, der bis zur Nazizeit einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil aufwies. Bürgermeistern Martin Hundsdorfer begrüßte herzlich und schilderte anschaulich vom Jahrhunderte langen harmonischen Zusammenleben von Juden, Katholiken und Protestanten (Exulanten, die sich nach dem 30-jährigen Krieg im Ort niedergelassen hatten) und von Kontakten zu ehemals jüdischen Mitbürgern in den USA. Unter Führung von Ludwig Schiller, dem Leiter des örtlichen Landlmuseums besichtigten wir den idyllisch auf dem Bergrücken gelegenen jüdischen Friedhof mit seinen rund 300 gut erhaltenen Grabsteinen. Jüdische Friedhöfe finden sich oft in Hanglage oder auf Hügeln, weil sie von der Gemeinde nur landwirtschaftliche nicht bestellbares Grundstücke übereignet bekamen, so auch in Sulzbürg. Im Ort befindet sich auch noch die Synagoge die mithilfe christlicher Mitbürger errichtet wurde (heute in Privatbesitz) und etliche von jüdischen Familien bewohnte Häuser, auch zwei Gebäude mit frühen „jüdischen Eigentumswohnungen“ aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Friedhof ist schon seit Jahren dokumentiert und inventarisiert und weist etliche interessante Grabsteine mit Rosenmotiven, Mohelmessern, Gesetzestafeln, Kohanimhänden, Waage und Levitenkrug auf, die auf die hohe Stellung der Träger in der Gemeinde hindeuten.
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