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26.07.21 –
Vor der ehemaligen jüdischen Synagoge im Augsburger Stadtteil Kriegshaber wurde Sabine Weigand von ihren Landtagskolleg*innen Stephie Schuhknecht und Cemal Bozoglu in Empfang genommen. Der Tag begann mit einer Führung durch die älteste Landsynagoge Schwabens. Das aus dem Ende des 17. Jahrhundert stammende Gebäude – heute in städtischem Besitz - wurde 1725 zur Synagoge umgebaut und bis in die Zeit des Nationalsozialismus als solche genutzt. Die Räumlichkeiten werden derzeit mit einer Ausstellung bespielt, die die Stellung der Frau im Judentum zum Thema hat, und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Jahr 2014 wurde eine sensible und achtsame Generalsanierung durchgeführt, die das Gebäude mit seinem imposanten Tonnengewölbe wieder in seiner alten Schönheit zur Geltung gebracht hat. Auch der anwesende Gebietsreferent vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege Michael Habres würdigte diese Arbeit.
Im Anschluss besuchte die Gruppe die Synagoge Augsburg, deren Kultusgemeinde erst 1946 gegründet wurde. Der Gebäudekomplex ist in seiner Gestaltung an einen Tempel angelehnt und umfasst einen Eingangsbereich mit Innenhof, Räumlichkeiten für eine Dauerausstellung des jüdischen Museums, eine kleine und eine große Synagoge. Überwältigend ist der Anblick beim Betreten der großen Synagoge über die Frauenempore. Die riesige Kuppel, geschmückt mit byzantinisch anmutenden Ornamenten und Jugendstilelementen, ist eine herausragende Erscheinung. Demnächst werden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen mit einem Kostenumfang von 27 Mio. Euro notwendig sein. Die Förderkulisse wird aktuell erarbeitet. Es werden erhebliche Mittel aus dem E-Fonds, staatliche Mittel und Gelder aus Stiftungen fließen. Neue Räumlichkeiten sollen im Rahmen der Baumaßnahmen entstehen, da sich die Gemeinde durch die Zuwanderung aus GUS-Staaten in den 1990er Jahren vergrößert hat.
Im Juli 2019 wurde das historische Wassermanagement-System in Augsburg der Welterbestatus anerkannt. Mittelalterliche Kanäle, Wasserwerke aus der frühen Neuzeit und Brunnen gehören ebenso zum Welterbe, wie die 1972 errichtete Kanustrecke am Eiskanal und die 530 kleinen und großen Brücken in der Stadt. Marei Kemmerling, eine besonders für das Welterbe geschulte Stadtführerin aus Augsburg, erläuterte in einem der Wassertürm am roten Tor die für die damalige Zeit revolutionäre Pumptechnik mit der Trinkwasser durch Röhren in die Höhe gepumpt wurde, um den notwendigen Druck zu erzeugen, das Wasser in die Häuser der wohlhabenden Bürger der Oberstadt zu verteilen. Eine für damals revolutionäre und einzigartige Technik, die über die Jahrhunderte weiter entwickelt wurde und Augsburg zu einer Keimzelle der Industrialisierung machte.
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