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16.02.24 –
(Nürnberg, 14.2.2024) Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat jüngst gegenüber Medien geäußert, dass er den Abriss des denkmalgeschützten ehemaligen Galeria Kaufhof Gebäudes in der Nürnberger Innenstadt befürworte. Dies halten die Nürnberger Grünen Landtagsabgeordneten Dr. Sabine Weigand, Verena Osgyan und der Bundestagsabgeordnete Sascha Müller für einen in keiner Weise durchdachten Schnellschuss.
„Auch ein Markus Söder kann sich nicht einfach über das bayerische Denkmalschutzgesetz hinwegsetzen“, sagt die denkmalpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion und Mitglied des Landesdenkmalrats, Dr. Sabine Weigand. „Dass der Ministerpräsident öffentlich zum Abriss des denkmalgeschützten Kaufhof-Gebäudes rät, legt die Axt an den Denkmalschutz. Aber dieser hat in Bayern Verfassungsrang und den kann auch Markus Söder nicht nach Gutsherrenart außer Kraft setzen. Der denkmalgeschützte Kaufhof ist ein herausragendes Symbol für die großartige Leistung des Wiederaufbaus im stark zerstörten Nürnberg. Noch liegt kein denkmalfachliches Gutachten vor. Wir wissen nicht, in welchem Zustand die Bausubstanz ist. Es ist völlig verfrüht, jetzt eine Abrissdebatte zu führen.“ Zunächst müsse untersucht werden, was in dem Kaufhaus von 1950 möglich ist.
Verena Osgyan, stv. Vorsitzende der Landtagsfraktion und Betreuungsabgeordnete für Nürnberg-Nord, ergänzt: „Die Idee, darin ein Kongresszentrum einzurichten, hat Charme und bietet Synergien, auch zugunsten Hotellerie und Gastronomie. Wir sollten aber auch eine mögliche kulturelle Nutzung bzw. die Ansiedlung von Bildungsangeboten noch einmal vertieft prüfen. Zudem warne ich davor, das gerade für Nürnberg immens wichtige Thema der zunehmenden Leerstände im Zentrum hier auf ein einzelnes Gebäude zu fokussieren. Mit City Point und anderen Objekten haben wir hier buchstäblich noch wesentlich mehr Baustellen. Was wir vom Freistaat brauchen, sind mehr Fördermittel für die Innenstadtentwicklung insgesamt, um ein schlüssiges Gesamtkonzept umzusetzen. Denn an sich hat unsere Nürnberger Innenstadt auch im Vergleich zu anderen Städten viel Potenzial und eine hohe Nutzerfrequenz.“
„Bevor wir leichtfertig ein Baudenkmal opfern, sollten doch bitte erst Expert*innen prüfen, was in dem Gebäude möglich ist. Zumal Bauen im Bestand die Baukultur der Zukunft prägen wird. Hier könnte Nürnberg mit gutem Beispiel vorangehen. Abriss und Neubau sind aufgrund der Vernichtung grauer Energie und des immensen Müllaufkommens die schlechteste aller möglichen Alternativen. Sanierungen und Bauen im Bestand müssen wir stärker in den Fokus bringen. Markus Söder setzt da mit seiner vorschnellen Forderung nach einem Abriss das völlig falsche Signal“, konstatiert Sascha Müller, Sprecher der Bayerischen Landesgruppe im Bundestag.
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