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23.07.20 –
Im Rahmen der Denkmalschutztour 2020 stand mit der Würzburger Residenz und Hofgarten erstmals ein Ziel auf dem Tourfahrplan, das das Attribut „UNESCO-Welterbe“ trägt. Empfangen wurde Sabine Weigand, in Begleitung Ihrer Landtagskollegen Kerstin Celina und Patrick Friedl sowie der Grünen Kreisvorsitzenden Jessica Hecht von Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen sowie Gerhard Weiler, Vorstand der Außenverwaltung Würzburg mit Zuständigkeit für Residenz und Hofgarten, Festung Marienberg und Schloss Veitshöchheim mit den jeweiligen Gärten.
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (kurz: Schlösserverwaltung) ist, so Schreiber, der größte Kulturträger der Bundesrepublik Deutschland. Das zeige sich schon allein daran, dass eine eigene Bauverwaltung unterhalten wird. 50 Restauratoren in allen Gewerken halten die zahlreichen Kunstwerke und Gebäude in Schuss.
Objekte mit dem Status UNESCO-Welterebe bedürfen der besonderen Sorgfalt bei Unterhalt und Pflege. Das Attribut sei keine touristische Auszeichnung, so Schreiber weiter, sondern eine Verpflichtung, dem baulichen und kulturellen Erbe der Menschheit Schutz zu gewähren. Das beinhalte auch, dass die Kommune in die Umfeldplanungen einbezogen werden muss und dass besonders hohe Standards an Veränderungen rund um die Welterbe-Objekte gelten.
Natürlich sind die Objekte der Schlösserverwaltung auch wichtige Ziele des internationalen Tourismus. Das laufende Jahr ist geprägt von den Rahmenbedingungen, die die Corona-Pandemie setzt. Nach dem Lockdown durfte inzwischen wieder geöffnet werden, doch die Besucherzahlen liegen nur bei 20 – 25 % des bisherigen Niveaus. In den Königsschlössern im Süden fallen die Werte noch schlechter aus, da die Abstandsregeln dort noch schwerer einzuhalten sind.
Für Würzburg bedeutet das etwa 700 Besucher pro Tag anstatt 2700. Die Flusskreuzfahrten, die vorwiegend von Touristen aus Übersee (USA, Japan, …) angenommen werden, fallen in diesem Jahr nahezu komplett aus. In den vergangenen Jahren besuchten etwa 350.000 Besucher die Residenz, davon waren etwa 80 – 90.000 Teilnehmer an Kreuzfahrten.
Klage geführt wird über das schlechte Benehmen vieler Besucher, insbesondere in den frei zugänglichen Gärten, z.B. an der Festung Marienberg, die derzeit aufgrund des Wegfalls von Clubs als Partyzonen genutzt werden. Aber auch in den Innenräumen kommt es zu Beschädigungen. Das führt zu höheren Kosten bei Müllbeseitigung und Sicherheitsdiensten oder zu optisch unansehnlichen Absperrungen zum Schutz des Interieurs.
Ein kaum abschätzbares Problem für die Parks und Gärten stellt der Klimawandel dar, da die Temperaturen immer extremer werden. Insbesondere, so Weiler, verschärft die Kessellage von Würzburg die Situation. Auch der zunehmende Wassermangel, der sich in Unterfranken besonders drastisch erweist, macht den Außenanlagen immer mehr zu schaffen. Bei der Baumpflege werden bewusst keine Gifte, Spritzmittel oder chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Zum Erhalt der Bäume wird versucht, das Umfeld zu optimieren, das Substrat im Wurzelbereich zu verbessern, Bodenverdichtung durch schwere Fahrzeuge zu vermeiden und bedauerlicherweise auch, Betretungsverbote für Besucher auszusprechen. Bei notwendigen Nachpflanzungen wird temperaturtoleranteren Arten experimentiert. Sehr gute Erfahrungen macht die Schlösserverwaltung derzeit mit effektiven Mikroorganismen.
Über die finanzielle Situation wollte der Präsident nicht klagen. Die Ausstattung sei auskömmlich. Aufgrund der Herausforderung des Klimawandels sei allerdings eine Erhöhung der Personaldecke im Bereich der Gärtner wünschenswert.
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