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12.05.20 –
Zum Bürgerentscheid vom 17.05.2020 über die Ansiedlung eines Logistikzentrums in Allersberg erklären
- der Ortsverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Allersberg
- der Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Roth
- Dr. Sabine Weigand MdL, örtlich zuständige Abgeordnete der Landtagsfraktion
- Barbara Fuchs, wirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion B90/DIE GRÜNEN:
Dass das in der Diskussion befindliche Areal für ein Gewerbegebiet geeignet ist, stellen wir GRÜNE nicht in Frage. Ebenso wenig in Frage gestellt wird, dass die Marktgemeinde Allersberg Einnahmen erzielen muss, um notwendige Dienstleistungen und ihre Infrastruktur zu finanzieren.
Wir bezweifeln jedoch stark, dass der vom Bürgermeister angestrebte Verkauf des Areals an einen Entwickler von Logistikimmobilien bzw. den global player Amazon der richtige Weg ist, um dauerhaft Steuereinnahmen zu erzielen.
„In einem Logistikunternehmen ist das Verhältnis von Arbeitsplätzen zu Flächenverbrauch sehr schlecht“, so Sabine Weigand. „Die Aussage des P3 Deutschland-Geschäftsführers, man ‚entrichte Steuern und Abgaben entsprechend der geltenden Gesetze‘ ist eine Selbstverständlichkeit. Sie beinhaltet aber auch, dass Steuerzahlungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten durch geschickte Verschiebung der Geldströme minimiert werden. Wieviel in der Gemeindekasse von Allersberg letztendlich ankommen wird, ist nicht abzusehen.“
„Wir treffen hier eine Entscheidung, mit der unsere Kinder und Enkelkinder lange leben müssen. Dieser Verantwortung sollten wir uns bewusst sein und nicht nur das schnelle Geld sehen,“ so die Sprecherin des Ortsverbands, Tanja Josche. „Von einem Branchenmix würden wir langfristig mehr profitieren. Angesichts der Größe der Fläche plädieren wir für eine schrittweise Entwicklung mit Respekt vor der Natur. Dann kann sich auch Allersberg in gesundem Maße mitentwickeln und dabei lebenswert bleiben.“
Auf einen nicht zu vernachlässigenden Nebeneffekt weist Boris Czerwenka, Sprecher des Kreisverbands Roth hin. „Vom Amazon-Sortierzentrum bei Eggolsheim [kleiner als das geplante Logistikzentrum] wird berichtet, dass die häufig in prekären Beschäftigungsverhältnissen angestellten Transportfahrer im Siedlungsgebiet parken und übernachten. Aufgrund der für die Fahrer nicht zugänglichen Sozialräume im Betriebsgebäude komme es zu sehr unangenehmen Begleiterscheinungen.“
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Barbara Fuchs ergänzt: „Die Ansiedlung von mittelständischen Unternehmen oder Handwerksbetrieben ist zwar für die Gemeindeverwaltung mühsamer und langwieriger als der sofortige Verkauf des gesamten Areals. Hinsichtlich der zu erwartenden Steuereinnahmen, der Nachhaltigkeit, der Lebensqualität in der Marktgemeinde und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung empfehle ich den Bürgerinnen und Bürgern von Allersberg, den Entscheid am kommenden Sonntag im Sinne der Initiative ‚Lebenswertes Allersberg‘ abzustimmen.“
Foto: Aarp65 / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)
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